Auf dieser Seite wollen wir versuchen die Technik, die von der T-Com hier in Cuxhaven verbaut wird zu erklären.

Die Seite wurde von uns mit größter Sorgfalt erstellt und in weiten Teilen von Profis gecheckt. Falls sich wider Erwarten doch noch Fehler haben einschleichen können, bitten wir das zu entschuldigen.

Das Bild was Sie hier sehen, ist einer der neuen MFGs mit einem KVz daneben.

 

Outdoor-DSLAM mit ONU, Switches Splitter und KVz

 

1 - Multifunktionsgehäuse (MFG)
2 - Kabelverzweiger (KVz)
3 - Stromversorgung für die aktiven Bauelemente
4 - ONU (Optical Network Unit) Umsetzer von Glasfaser (GF) auf die analogen Signale fürs Telefon bzw. ISDN
5 - Gruppe von vier DSLAMs und einem Switch
6 - Splitter-Unit


Einleitung 

Vorab möchten wir die einzelnen Baugruppen erklären. Das Zusammenspiel der einzelnen Gruppen wird dann unter Das Prinzip beschrieben. 

 


Die Baugruppen 

Bei der Nummer 1 handelt es sich um das große Gehäuse (MFG), wo die Teile 3,4,5 und 6 verbaut sind. 

lsa-bloecke

 

 

Die Nummer 2 ist ein so genannter KVz (Kabelverzweiger). In ihm gibt es nur rein passive Technik, was bedeutet, das für die Funktion kein Strom benötigt wird. 

Darin sind Blöcke mit Endverschlüssen verbaut. Auf diese Blöcke werden die Kabel geklemmt, die aus dem MFG kommen und die in die einzelnen Häuser weiter gehen. 

Beantragen sie einen Telefonanschluss neu, so muss ein Techniker an einem solchen Kasten eine Verbindung zwischen den Kabeln aus dem MFG und denen die zu Ihrem Haus führen herstellen. Auch wenn man DSL beantragt, muss hier eine Änderung vorgenommen werden. Dazu kommen wir aber später.

 Bei der Nummer 3 handelt es sich um die Stromversorgung für die Elemente 4 & 5. 

Die Nummer 4 ist die ONU (Optical Network Unit). Sie ist notwendig, da in den GF-Gebieten Cuxhavens die so genannte FTTC-Technik (Fibre to the Curb) Anwendung findet. FTTC bedeutet im Prinzip nichts anderes, als dass die Glasfaser bis in den Verteilerkasten (hier der MFG) verlegt ist.

Die ONU ist für die Umwandlung zuständig, die aus den optischen Signal aus den GF-Leitungen ein elektrisches für ISDN- oder Analog-Telefonie macht.    

onu ONU 

  dslam&switch

Bei der Nummer 5 muss man eigentlich von 5 und 5a sprechen. Was von vorne betrachtet fast wie fünf identische Geräte aussieht, sind in Wirklichkeit vier DSLAMs und ein Switch.

Auf dem unteren Bild kann man sehen, dass in das ganz rechts eingebaute Gerät, den Switch, zwei gelbe und ein graues Kabel gehen. Das Graue ist die Stromversorgung, die beiden gelben sind die GF-Leitungen, die die Daten transportieren.

Der Switch wandelt das Lichtleitersignal in elektrische Signale um, die er dann an die vier DSLAMs verteilt.

Die DSLAMs (Digital Subscriber Line Access Multiplexer) sind die vier Boxen auf der linken Seite. Sie haben die Aufgabe, die Daten bezüglich der Bandbreite an die entsprechenden Anschlüsse zu verteilen. Außerdem wird dem DSL-Modem beim Kunden von hier aus die IP per DHCP zugewiesen und es können noch Aufgaben wie TCP- oder UDP-Filterung übernommen werden. 

 

gf_streichholzSo sieht eine der zwei Glasfaser-Leitungen für DSL aus, mit denen ein Switch gespeist wird. Diese hauchdünne Faser ist in der Lage, mehrere Gigabit/s zu übertragen.

Zum Vergleich: Ein konventionelles Heim-Netzwerk schafft  0,1 Gigabit/s, DSL 2000 ist demnach mit 0,002 Gigabit/s erheblich langsamer.

  DSLAMs & Switch
 dslamswitch_hinten

Kommen wir schließlich zur Nummer 6. Das sind so genannte Splitter-Units. Sie stellen zum einen die Verbindung  zwischen KVz und den DSLAMS her und nehmen, je nach Richtung, die Trennung bzw. die Vereinigung von Sprach- und Datensignal vor. Sie bilden das Gegenstück zu dem Splitter, der in jedem mit DSL versorgten Haushalt zu finden ist, wie etwas weiter unten in Abbildung 1 zu sehen.

An jeder dieser vier Splitter-Units sind 24 Kabelpaare angeschlossen; 12, die mit dem KVz verbinden und 12, die mit dem DSLAM verbinden. Das heißt, dass jede Splitter-Unit, also auch jeder DSLAM 12 DSL-Anschlüsse ermöglicht.

 

linecards
   Splitter-Unit

 

 


Das Prinzip

 
 prinzip_mit_splitter
Abbildung 1: Elemente zwischen Vermittlungsstelle & Endanwender

In Abbildung 1 sind die einzelnen Elemente zu sehen, die die Signale durchlaufen müssen, um Telefongespräche und das Surfen im Internet zu ermöglichen. 

Aus der Vermittlungsstelle, die wiederum mit anderen Vermittlungsstellen und einem Internet-Backbone verbunden ist, kommt ein Bündel mit mehreren Glasfaserleitungen zum MFG / KVZ. Die GF-Leitungen werden auf die ONUs und Switches verteilt, wobei die ONUs nur für Telefongespräche da sind und die Switches nur für die Daten. Die Daten, die über die GF-Leitungen transportiert werden nicht vermischt. Das bedeutet, dass die GF-Leitungen, die an die ONUs angeschlossen sind nur Telefondaten übermitteln und die GF-Leitungen, die mit dem Switch verbunden sind ausschließlich Internet-bezogene Daten.

Der Weg bei Telefongesprächen

Die Telefonsignale kommen über Glasfaserkabel von der Vermittlungsstelle und werden in die ONUs eingespeist. Nach der Umwandlung von optisch zu elektrisch wird das Signal in den KVz geleitet, wo das Kabel auf einen Endverschluss geklemmt wird.

Hier muss jetzt Unterschieden werden, ob der Haushalt DSL hat, oder nicht.

Ist kein DSL vorhanden, wird das Signal direkt auf das Kabel geschaltet, das zum Haus des Teilnehmers geht. Dort angekommen, geht es bei ISDN in den NTBA, an dessen Ausgang ein ISDN-Telefon oder die IDSN-Anlage mit den entsprechenden Endgeräten angeschlossen ist. Hat der Endkunde kein ISDN, so ist das Telefon direkt an die Leitung angeschlossen, die vom KVz in das Haus kommt.

Ist DSL vorhanden, macht das Telefonsignal einen "Umweg". Dafür wird das Telefon-Signal zurück in das MFG, auf die Splitter-Unit geschaltet, auf der auch das DSL-Signal anliegt. Die Splitter-Unit vereinigt DSL- und Telefon-Signale zu einem Misch-Signal und leitet es wieder an den KVz zurück. Dort geht es wieder über das Kabel zum Haus des Teilnehmers, wo es dann, bei vorhandenem DSL, einen weiteren Splitter  durchläuft und danach erst an den NTBA oder das Telefon geht.

 

Der Weg des DSL-Signals

Als zentralen Knotenpunkt des Internets bezeichnet man das Internet-Backbone. Von ihm ausgehend besteht eine Verbindung zu dem zentralen Backbone der T-Com. Über verschiedene andere Stellen gelangt das Datensignal über GF-Leitungen zu dem Switch im MFG, der das von optisch auf elektrisch gewandelte Signal an die DSLAMs weiter gibt. Das dort aufgeteilte Signal wird über die Splitter-Unit mit den Telefon-Signalen vereinigt und an den KVz weiter gegeben. Von hier nimmt das Mischsignal den gleichen Weg wie das Telefon-Signal bei "DSL vorhanden". Bei dem Splitter in der Wohnung des Endkunden wird das DSL-Signal wieder vom Telefon-Signal getrennt und vom DSL-Modem & Router an die angeschlossenen PCs verteilt.


 prinzip2
 Abbildung 2: Was geschieht im MFG & im KVz

Die Abbildung 2 soll etwas detailierter zeigen, wie die Signale im MFG und dem KVz verschaltet sind.